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Langdistanz-Debüt für Christoph Sanders

4:50 Uhr, der Wecker klingelt. Ich habe unerwartet gut geschlafen, bin aber trotzdem schon vorher wach. Vor mir liegt einer der anstrengendsten Tage meines Lebens. Aber erst mal ist keine Zeit darüber nachzudenken- vorher geplante Abläufe werden abgespult. Anziehen, runter zur Hotel Lobby, Frühstücksbox abholen: „Room 568, please“….. Mist, das war meine Startnummer… „1428, sorry!“ Schon voll im Tunnel. Dann ein schnelles Frühstück, möglichst magenschonend und kohlenhydratreich. Getränkeflaschen füllen, Wechselbeutel dreimal checken und los geht’s. Fast alle Leute, die um diese Uhrzeit am Samstagmorgen schon unterwegs sind, haben das gleiche Ziel wie ich: Den Start- und Zielbereich des Triathlons „Challenge Almere“ in der Nähe von Amsterdam. Ich starte auf der Langdistanz, also 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und zum Schluss noch 42 km Laufen, einen Marathon.


Ein guter Trainingsstand im Juni, den ich mir für den Start bei einer Mitteldistanz erarbeitet hatte, ein bereits in Almere angemeldeter Freund und Trainingskollege und das lang gepflegte Ziel im Hinterkopf, meine erste Langdistanz zu absolvieren, ließen mich das Anmeldeformular ausfüllen. Gezieltes Training für zwei Monate mit im Schnitt 11 h pro Woche reiner Trainingszeit waren für mich das Maximum, das ich zeitlich investieren konnte. Der Trainingsplan schrieb qualitativ hochwertiges Training vor, also fast immer mit Intervallen oder Abschnitten in erhöhtem Tempo. Trainingseinheiten von mehr als 140 km Radfahren oder 25 km Laufen waren nicht nötig, auch wenn die zu absolvierenden Strecken im Langdistanztriathlon selbst viel länger sind.


Zurück zum Tag X: Jan und ich stehen im Startkanal. Es regnet in Strömen. Wir springen in das ca. 21 °C kühle Wasser und schwimmen in unseren Neoprenanzügen zur Startlinie zwischen zwei Bojen. Und dann geht es auch schon los: Der Startschuss ertönt und 500 Leute schwimmen gemeinsam auf die erste Wendeboje zu. Nach dem Schwimmen dann ein schneller Wechsel auf das Triathlonrad. Die Windweste gönne ich mir aufgrund der nicht ganz so warmen Temperaturen, auch wenn es vielleicht etwas weniger aerodynamisch ist. Ab jetzt ist eine gute Verpflegung das A und O, mindestens 80 g Kohlenhydrate (ca. 320 kcal) nehme ich beim Radfahren pro Stunde zu mir. Alles mehrfach getestet um sicherzugehen, dass mein Magen es gut verträgt. Nach 180 km dann ab in die Laufschuhe und ein kompletter Klamottenwechsel im Wechselzelt. Ab jetzt habe ich auf den 6 Laufrunden auch Unterstützung durch meine Familie, die mich ausdauernd anfeuert. Das tut besonders für die letzten zwei Runden gut, auf denen ich jede Ausrede nutze, um ein paar Meter zu gehen um mir damit eine kurze Pause zu gönnen. Spätestens ab hier geht alles nur noch über den Kopf. Die letzten 2 km wird das Tempo noch mal etwas flotter, auch wenn es nicht weniger weh tut. Nach 10 Stunden und 37 Minuten durchquere ich schlussendlich das Zieltor, ein unbeschreibliches Gefühl!

Schwimmen: 1:10 h

Radfahren: 5:33 h

Laufen: 3:42 h

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